Was gibt es schöneres im Winter, als im Schnee herumzutollen, Rodelpartien zu unternehmen oder auf Skiern durch den verschneiten Wald zu wandern? Gesund ist das allemal, denn die reine und klare Winterluft sorgt für eine Sauerstoffanreicherung des Körpers. Die Bewegung im Schnee aktiviert den Kreislauf und kräftigt die Muskeln. Doch wie alles auf der Welt hat auch das Wintersportvergnügen seine zwei Seiten. Denn was für Körper und Seele ein wahres Labsal ist, kann für die empfindliche und ungeschützte Gesichtshaut zur reinsten Strapaze werden.

Die von Schnee und Eis reflektierten Sonnenstrahlen sind nämlich mitunter viel stärker, als man es von einem Sonnenbad im Sommer gewöhnt ist. Ehe Sie sich versehen, haben Sie einen kräftigen Sonnenbrand, und die Haut schlägt Blasen. Darüber hinaus kann der trotz wärmender Sonnenstrahlen immer noch eisige Winterwind schnell dafür sorgen, dass die Gesichtshaut aufspringt und die empfindlichen Schleimhäute an den Lippen blutige Risse bekommen.
Vernünftige Vorbeugung ist auch hier besser als eine nachträgliche Behandlung. Schützen Sie deshalb Ihre Gesichtshaut mit einer fetthaltigen Tagescreme, die Sie bei Frost, Schnee und Wind ruhig etwas dicker auftragen sollten und so oft ergänzen müssen, wie es nötig ist.
Für alpine Skiläufer, die vornehmlich in der eisigen Kälte des Hochgebirges unterwegs sind, empfiehlt es sich außerdem, das Gesicht mit einer Gesichtsmaske aus Seide zu schützen. Seide klebt auch bei extremer Kälte nicht an der Haut fest, so dass zwischen Stoff und Haut immer ein schützendes und isolierendes Luftpolster bestehen bleibt. Eine derartige Seidenmaske können Sie sich unschwer selber herstellen oder aber auch in einem guten Sportgeschäft kaufen.
Wenn Sie jedoch feststellen müssen, dass Ihre Haut bereits durch Wind und Kälte geschädigt wurde, dann bietet die Naturheilkunde immer noch eine Reihe von Möglichkeiten, die entstandenen Hautschäden wieder zu reparieren. Die meisten dieser Maßnahmen sind einfach zu bewerkstelligen und können auch im Urlaubshotel ohne Probleme durchgeführt werden.
Eines der häufigsten Hautprobleme, die im Winter auftreten, ist eine rissige, spröde und aufgesprungene Haut, wovon besonders die Lippen nicht verschont werden. In solchen Fällen können Sie sich mit Quark und Honig helfen. Streichen Sie Quark auf einen Leinenlappen auf und legen Sie ihn 10 bis 15 Minuten auf die aufgesprungenen Lippen oder die aufgesprungene Gesichtshaut. Danach können Sie noch etwas Honig auf Lippen und Gesichtshaut auftragen und ebenfalls 10 bis 15 Minuten einwirken lassen. Diesen Vorgang sollten Sie öfter wiederholen, und Sie werden schon bald feststellen, dass die Haut wieder glatt und geschmeidig wird. Nach der Behandlung empfiehlt es sich allerdings, immer eine gute fett- und feuchtigkeitshaltige Creme aufzutragen.
Gegen leichte Entzündungen der Haut oder auch aufkommende Pickel haben sich Milchmasken gut bewährt. Verrühren Sie dafür ganz einfach Hefe mit lauwarmer Milch zu einem dicken Brei, den Sie dann auf das Gesicht aufpinseln. Die Augenpartien sollten Sie dabei frei lassen. Nach etwa 20 Minuten können Sie die Maske mit den Fingerspitzen abrubbeln, warm oder kalt nachwaschen und das Gesicht eincremen.
Eine andere sehr bewährte Maske ist eine Mischung aus Heilerde und Kamillentee. Verrühren Sie beides zu einem Brei und tragen Sie ihn ebenfalls auf die Gesichtshaut auf. Lassen Sie die Paste 5 Minuten einziehen und waschen sie dann anschließend lauwarm ab.
Etwas komplizierter ist eine Maske aus Quittenkernschleim herzustellen. Sie bekommen diesen Quittenkernschleim durch Ansetzen von Quittenkernen in Wasser. Mit diesem Quittenkernschleim können Sie dann Umschläge auf die entzündete, aufgesprungene oder rissige Haut machen, wobei Sie auch die – natürlich geschlossenen Augen – einbeziehen können. Die entzündungswidrigen Wirkstoffe der Quitte, zum Beispiel das Pektin, werden schon bald dafür sorgen, dass Ihre Haut wieder angenehm weich und glatt wird.
Sehr wirkungsvoll bei aufgesprungener Haut im Gesicht und auch an den Händen ist ein Brei aus dick eingekochten Leinsamen und Honig. Mit diesem Brei sollten Sie wiederholt Umschläge auf die betroffenen Hautpartien machen.
Vergessen Sie jedoch bei all diesen Tipps nicht, dass so manche Hautunreinheit oder Hautstörung, die sich im Winter besonders bemerkbar macht, durch Erkrankungen innerer Organe verursacht wird. Nicht selten ist auch »unreines« Blut dafür verantwortlich oder eine Störung des Darmes. Bei chronischen Hauterkrankungen ist es daher immer wichtig, eine gründliche Untersuchung vornehmen zu lassen, zu der auch eine Untersuchung des Blutes und des Stuhles gehört. Sehr häufig ist nämlich eine falsche Bakterienbesiedelung, also eine so genannte »Dysbakterie« des Darmes, oder sogar ein Pilzbefall der Darmschleimhaut an Hautunreinheiten und an vielen anderen Erkrankungen Schuld.
Denken Sie auch daran, dass Gesundheit von innen kommt. Gerade im Winter ist deshalb eine gesunde Ernährung mit vitamin- und vitalstoffreicher Vollwertkost, viel rohen Gemüsen und Salaten eine wichtige Voraussetzung für eine stabile Gesundheit. Alles, was den Organismus belasten könnte, ist dagegen möglichst zu meiden, also auch scharfe Schnäpse, scharfe Gewürze, starker Kaffee, schwarzer Tee und Nikotin.
Aus rechtlichen Gründen müssen wir an dieser Stelle ausdrücklich darauf hinweisen, dass es sich bei den hier vorgestellten Behandlungsmethoden um Therapieverfahren der naturheilkundlichen Erfahrungsmedizin handelt, die nicht unbedingt zu den allgemein anerkannten Methoden im Sinne einer Anerkennung durch die Schulmedizin gehören. Alle getroffenen Aussagen über Eigenschaften und Wirkungen sowie Indikationen der vorgestellten Therapieverfahren beruhen auf Erkenntnissen und Erfahrungen in der jeweiligen Therapierichtung selbst, die von der herrschenden Schulmedizin nicht unbedingt geteilt werden. Selbstverständlich ist auch, dass niemals – weder von der Schulmedizin noch von der Naturheilkunde – der Erfolg einer Behandlung garantiert werden kann!