Naturheilkunde liegt weiterhin im Trend

Die Bundesbürger setzen verstärkt auf alternative Medizin: In einer vom Bundesverband der Arzneimittel-Hersteller (BAH) in Auftrag gegebenen Erhebung wurden im Herbst 2013 200 Apothekerinnen und Apotheker zur Situation der homöopathische Arzneimittel  befragt. Ein hoher Anteil von 90 Prozent der befragten Studienteilnehmer gaben an, dass die Nachfrage nach homöopathischen Arzneimitteln in den letzten zehn Jahren bedeutend gestiegen sei. Ein Viertel der an der Befragung teilnehmenden Apotheken bezeichnet die Homöopathie als ihr Schwerpunktthema.

Eine hohe Nachfrage zieht laut der befragten Apotheker in den Schwerpunktapotheken eine intensive Beratungssituation nach sich – der Beratungsbedarf liegt bei Kunden im Kontext homöopathischer Arzneimittel sogar bei 96 Prozent. Die in der Umfrage ermittelten, für die Homöopathie positiven Ergebnisse beurteilt Dr. Barbara Steinhoff, Leiterin der Abteilung Pflanzliche und Homöopathische Arzneimittel im BAH, als Beweis für den hohen Stellenwert der Homöopathie in Deutschland.

Der typische Kunde, der nach Homöopathika fragt, ist laut Umfrage weiblich, jung und hat bereits ein oder mehrere Kinder. Was diese Umfrage vermittelt ist, dass Patienten bei leichteren Beschwerden eher zur Selbstmedikation neigen und statt zum Arzt zu gehen, in der Apotheke ihr Heil zu suchen. Besonders bei der häufigsten Krankheit, der Erkältung, empfiehlt der Apotheker homöopathische Mittel (65 %). Allergien, Insektenstiche (sommerbedingt), Verletzungen, Kopfschmerz/Migräne, typische Kinderkrankheiten sowie nervöse Unruhe und Schmerzen belegen die nächsten Plätze auf der Liste der Indikationen, bei der der Apotheker zur homöopathischen Behandlung rät.

Vor dem Hintergrund der intensiven Beratungspraxis im Apothekeralltag hinsichtlich der Wissensgrundlage zur Homöopathie beklagten sich 81 % der Apotheker über eine nicht ausreichende Berücksichtigung der Homöopathie im Pharmazie-Studium. Aus diesem Grund ist das Interesse der ausgebildeten Pharmazeuten an Fortbildungsprogrammen mit 75 % sehr hoch. Dabei verfügten viele der in den Schwerpunktapotheken tätigen Pharmazeuten bereits über eine Fortbildungserfahrung von 84 % bzw. 98 %.