Schon seit altersher gilt Knoblauch als eine Art Universalheilmittel. Heute weiß man, dass die Wirkung des Knoblauchs durchaus nichts mit Aberglauben zu tun hat, sondern dass die so heiß geliebte und doch vielverschmähte Knolle wissenschaftlich nachweisbar eine Vielzahl von Heilwirkungen aufweist. Obwohl sich im Laufe der Zeit die Zahl der Knoblauchfreunde allmählich stetig vermehrt, gibt es leider immer noch eine große Anzahl von Mitmenschen, die einen großen Bogen um die weiße Knolle machen. Schuld daran ist der Geruch, den jeder um sich verbreitet, der sich eine Knoblauchzehe schmecken lässt. »Knoblauch macht einsam«, heißt dann auch der vielgehörte Satz der Knoblauchfeinde. Mir erscheint jedoch diese kleine »Nebenwirkung« der heilsamen Knolle kein ausreichender Grund zu sein, sich dieses wunderbare und wohlschmeckende Heilmittel vorzuenthalten. In der heutigen Zeit, in der wir von allem möglichen Gestank – von Zigarettenqualm über Autoabgase bis zu den übelsten und darüber hinaus oft noch gefährlichen »Düften« der chemischen Industrie – belästigt werden, mutet ein bisschen Knoblauchduft doch gerade wie ein Wohlgeruch an. Außerdem ist es durchaus möglich, den Duft des Knoblauchs in Grenzen zu halten, wenn man ihn mit chlorophyllreichen Pflanzen wie Petersilie oder Brenn-Nessel zusammen isst.
Statt nun wegen des Geruchs auf Knoblauch zu verzichten, sollte man zu dem besonderen Parfüm der Knolle stehen und sich darüber klar werden, dass die gesundheitliche und die geschmackliche Wirkung des Knoblauchs diesen kleinen Fehler tausendfach wettmacht.
Und tatsächlich ist Knoblauch in seiner Heilwirkung von anderen Pflanzen kaum noch zu überbieten. So hilft die Knolle bei fast allen Alterserscheinungen, indem nämlich ihre Wirkstoffe die Adern freihalten und den Cholesterinspiegel des Blutes senken, das Blut flüssiger machen, dem hohen Blutdruck vorbeugen und so Herz- und Kreislauferkrankungen, Arterienverkalkung und Herzinfarkt verhindern.
Unterschätzt wird auch oft die bakterientötende und entzündungshemmende Wirkung des Knoblauchs auf den ganzen Organismus. Heute ist wissenschaftlich einwandfrei nachgewiesen, dass Knoblauch nicht nur die Schleimhäute von Mund, Hals, Nase und Rachen schützt und desinfiziert, sondern auch die der Blase, der Bronchien und des Darmes.
Knoblauch wird daher nicht selten auch als das »natürliche Penicillin« bezeichnet, hat aber im Gegensatz zum echten Penicillin keine schädlichen Nebenwirkungen. Damit ist der hochdosierte Einsatz von Knoblauch in vielen Fällen dem von Antibiotika vorzuziehen.
Wichtig ist es natürlich, Knoblauch regelmäßig einzunehmen, da nur so die Heilwirkung auf die Abwehrkräfte voll ausgenutzt werden kann. Wer mit Rücksicht auf die beruflichen Anforderungen nur am Wochenende Knoblauch essen kann, muss dann selbstverständlich höher dosieren, um auf diese Weise einen ordentlichen »Hausputz« zu erreichen.
Wenn irgend möglich aber sollte Knoblauch täglich zu Salaten und Rohkost verwendet werden. Und darüber hinaus empfiehlt es sich – gerade jetzt im Winter – bei den ersten Anzeichen einer Erkältung, eines Kratzens im Halse oder einem Schnupfen einen »Knoblauchstoß« durchzuführen.
Die alten Chinesen kennen dafür ein vielfach bewährtes Heilmittel:
Kochen Sie eine gute Portion Nudeln (möglichst Vollkornnudeln), hacken Sie eine ganze Knolle Knoblauch klein und vermischen Sie den Knoblauch dann mit den noch warmen Nudeln. Das Ganze kann natürlich noch je nach Geschmack mit Käse bestreut, mit Kräutern abgeschmeckt oder mit einer Sahnesoße angereichert werden. Die Chinesen trinken dann dazu warmen Reiswein, aber warmes Bier oder Lindenblütentee tun es auch. Legen Sie sich nach diesem »Anti-Grippe-Mahl« ins Bett und decken Sie sich gut zu. Schon bald werden Sie feststellen, dass alle Grippesymptome verschwunden sind und Sie sich wieder topfit fühlen.
Als ein spezielles Heilmittel gilt auch die Knoblauch-Tinktur. Dafür werden 250 g Knoblauch geschält und in kleine Scheiben geschnitten. Gießen Sie dann 1 Liter Branntwein darüber. Stellen Sie anschließend die Flasche 2 Wochen in die Sonne oder an einen etwa 30° warmen Ort (Heizung) und schütteln Sie den Inhalt mehrmals täglich gut durch. Nach 2 Wochen wird die Flüssigkeit dann durchgesiebt und in dunklen Flaschen aufbewahrt. Von dieser hochwirksamen Tinktur, die lange Zeit haltbar ist, trinken Sie täglich zur Vorbeugung von Krankheiten etwa 10 Tropfen auf ein kleines Glas lauwarmes Wasser. Damit können Sie das ganze Jahr über nicht nur Ihren Verdauungstrakt vor Krankheiten schützen, sondern auch ganz allgemein Ihre Abwehrkräfte steigern. Bei aufkommenden Halsschmerzen können Sie mit dieser Knoblauch-Tinktur auch gurgeln.
Bei Schnupfen hat es sich darüber hinaus auch sehr gut bewährt, die Nasenschleimhäute mit Knoblauchöl zu betupfen. Sie werden dadurch geschmeidiger, und die bakterientötende Wirkung des Knoblauchs beschleunigt die Heilung. Auch das Knoblauchöl ist leicht herzustellen. Schneiden Sie dazu eine Knoblauchzehe klein, gießen Sie ein Schnapsglas voll Olivenöl darüber, so dass der kleingehackte Knoblauch gut bedeckt ist, und lassen Sie das Ganze einige Tage stehen. Gegen Bronchialerkrankungen hat sich eine Mischung aus Milch, Honig und Knoblauchzehen gut bewährt. Trinken Sie von diesem Heiltrank mehrmals täglich ein Glas in kleinen Schlucken aus.
Auch bei blauen Flecken und Prellungen, die jetzt in der kommenden Winterzeit durch die erhöhte Rutschgefahr gar nicht so selten sind, lässt sich Knoblauch gut einsetzen. Hier hilft nämlich ein Brei aus fein zerstoßenem Knoblauch, der mit Honig vermischt wird und auf die entsprechenden Körperpartien aufzutragen ist.
Zur äußerlichen Anwendung hat sich die Knoblauch-Tinktur auch bei Hauterkrankungen gut bewährt. Pusteln und Pickel verschwinden damit ebenso wie schlecht heilende Wunden, eiternde Geschwüre und andere Hauterkrankungen. Natürlich sind die Heilwirkungen des Knoblauchs damit noch lange nicht erschöpft; die Einsatzmöglichkeiten der weißen Knolle reichen noch viel weiter und haben sich sogar in Zeiten von Seuchen und Epidemien als wirksamer Schutz bewährt. Wer also für seine Gesundheit etwas Gutes tun will, sollte Knoblauch zu einem festen Bestandteil seines Essfahrplanes machen und sich nicht davon einschüchtern lassen, dass andere vielleicht hin und wieder einmal die Nase rümpfen.
Bitte beachten Sie den nachstehenden Aufklärungshinweis!
Aus rechtlichen Gründen müssen wir an dieser Stelle ausdrücklich darauf hinweisen, dass es sich bei den hier vorgestellten Behandlungsmethoden um Therapieverfahren der naturheilkundlichen Erfahrungsmedizin handelt, die nicht unbedingt zu den allgemein anerkannten Methoden im Sinne einer Anerkennung durch die Schulmedizin gehören.
Alle getroffenen Aussagen über Eigenschaften und Wirkungen sowie Indikationen der vorgestellten Therapieverfahren beruhen auf Erkenntnissen und Erfahrungen in der jeweiligen Therapierichtung selbst, die von der herrschenden Schulmedizin nicht unbedingt geteilt werden. Selbstverständlich ist auch, dass niemals – weder von der Schulmedizin noch von der Naturheilkunde – der Erfolg einer Behandlung garantiert werden kann!
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